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Pflegeeltern dringend gesucht

28.03.2024

Pressemitteilung 20.03.2024

Auf der Suche nach einem liebvollen Zuhause – Team des Pflegekinderdienstes benötigt dringend Unterstützung

Über 100 Kinder leben im Landkreis Mühldorf a. Inn in Pflegefamilien. Tendenz steigend.
Das Team des Pflegekinderdienstes sucht deshalb laufend Menschen, die ein Kind
aufnehmen können – entweder für kurze Zeit (als Bereitschaftspflege) oder dauerhaft (als
Pflegefamilie). Aktuell sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter händeringend auf der Suche
nach sechs weiteren Pflegestellen – unter anderem für ein Neugeborenes, das
voraussichtlich noch im März das Licht der Welt erblicken wird. "Das ist auch für uns eine
außergewöhnliche Situation. Wenige Tage vor der Geburt ist nicht klar, in welchem Haus die
Wiege dieses Babys stehen wird ", sagt Eva Obermaier, Teamleiterin des Pflegekinderdienstes.
Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen arbeitet sie derzeit unter Hochdruck daran,
auch für andere kleine Kinder ein liebevolles Zuhause zu finden: für ein zweijähriges
Mädchen, das vorübergehend in einer Bereitschaftspflegefamilie lebt; für ein dreijähriges
Mädchen, das seit Januar in einer stationären Wohngruppe lebt; und für drei Mädchen im
Alter von zwei, vier und sechs Jahren, die seit einer familiengerichtlichen Entscheidung
gerade in einem Heim aufwachsen.

So belastend und schwierig die Umstände in den Herkunftsfamilien meistens sind, so
richtungsweisend kann die Aufnahme in einer Pflegefamilie für die betroffenen Kinder und
Jugendlichen sein. "Die eigene Familie zu verlassen oder verlassen zu müssen, ist ein
wahnsinnig großer Schritt, der in meinem Fall auch mit viel Schmerz verbunden war. Aber für
mich war es damals der einzige Ausweg, um so zu leben, wie ich es heute kann", erzählt ein
ehemaliges Pflegekind aus dem Landkreis. Die damalige Unterstützung durch den
Pflegekinderdienst habe sie sogar ermutigt, jetzt ein Studium mit sozialem Schwerpunkt
anzustreben. "Es war ein gutes Gefühl zu spüren, dass alle nur helfen wollen. Das würde ich
in meinem Beruf später auch gerne weitergeben."
Wie bereichernd die Entscheidung, ein Pflegekind aufzunehmen, sein kann, berichtet eine
Pflegemutter aus Ampfing, die seit 2014 mit ihrem Ehemann drei Vollzeit-Pflegekinder
betreut: "Im Alltag spielt das Thema längst keine Rolle mehr, auch weil wir ganz offen damit
umgehen. Wir fühlen uns nicht wie eine Pflegefamilie, sondern leben unser gemeinsames
Leben, mit allen Höhen und Tiefen." Der Kontakt zum Pflegekinderdienst habe sich vom
ersten Tag an sehr positiv gestaltet: "Gerade in den Anfangsjahren tauchen viele Fragen auf,
die es zu klären gilt. Da waren und sind wir bis heute bestens betreut. Man wächst mit dieser
Aufgabe, so wie in jeder Familie mit leiblichen Kindern auch."
Für eine Pflegestelle kommen sowohl Familien, Paare (auch gleichgeschlechtlich) oder
Einzelperson in Frage. Eine besondere pädagogische Qualifikation oder Ausbildung ist hierzu
nicht erforderlich. "Wer ein großes Herz für Kinder hat, erfüllt schon einmal die wichtigste
Voraussetzung", sagt Eva Obermaier. Darüber hinaus brauche es vor allem ein stabiles
Umfeld, Zeit, Geduld, Belastbarkeit und Toleranz.
Die monatliche Pflegepauschale beträgt – je nach Altersstufe des Kindes – bis zu 1.200
Euro. Die Vergütung ist prinzipiell steuerfrei (§ 3 Nr. 11 EStG). Zusätzlich können auf Antrag
der Pflegeeltern Zuschüsse zu weiteren Leistungen wie zum Beispiel für die Erstausstattung
für Möbel und Bekleidung gewährt werden. Auch wenn es finanzielle Unterstützung gibt:
Das Engagement als Pflegemutter oder -vater ist mit Geld nicht zu bezahlen. Dafür werden
die Pflegeeltern anders belohnt: Mit dem Wissen, etwas Sinnvolles zu tun. Und mit der
Freude, helfen zu können.
Bei Interesse stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegekinderdienstes unter
08631/699-494 zur Verfügung. Eva Obermaier ist per E-Mail unter eva.obermaier@lra-mue.de
erreichbar. Weitere Informationen unter www.lra-mue.de/pflegekind
So unterstützt der Pflegekinderdienst:
 Unverbindliches Informationsgespräch
 Begleitung im Vorbereitungsseminar für Pflegebewerber und beim Durchlaufen
eines Überprüfungsverfahrens
 Laufende Beratung und Unterstützung durch den Pflegekinderdienst
 Monatliche Pflegeeltern-Supervisionen
 Regelmäßige Fortbildungsangebote
 Zusätzliche Unterstützungs- und Entlastungsmaßnahmen wie z.B. Organisation von
Betreuungsmöglichkeiten, Sozialpädagogische Begleitung, etc.

Pressestelle Landratsamt Mühldorf a. Inn
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